en-Automechanika 2018: Verschiebung vom Produkt zum Service

19/09/2018

Die Automechanika 2018 war eine Messe der Superlative: Mehr Aussteller, mehr Fläche und mehr Internationalität. Die wachsende Bedeutung der chinesischen bzw. asiatischen Hersteller war unzweideutig zu erkennen. Wie bereits bei der besuchten TireCologne waren auch in Frankfurt die Aussteller aus Fernost überwiegend vertreten und erstmals im ausgewiesenen Bereich für den Reifensektor in Halle 12. Dort war allerdings die Beteiligung dieser Branche sehr gering und gleichzeitig etwas aufgepeppt mit Oldtimern und sonstigen Exponaten.

Exponate gänzlich aus Stahl.
Exponate gänzlich aus Stahl.

Verschiebung vom Produkt zum Service

Die Messe Frankfurt hatte für die Besucher ein hervorragendes Programm an Vorträgen aufgeboten. Zahlreiche Referenten aus der Automobilindustrie, den Zulieferern und Dienstleistern gaben einen Einblick in den aktuellen Fortschritt in der Entwicklung der Mobilität.

Ein Höhepunkt war für mich der Auftritt von Sascha Lobo, einer der bekanntesten Redner zur Digitalisierung.

"Wir leben in einer Zeit des exponentiellen Fortschritts."

Sascha Lobo am 12.09.2018
Sascha Lobo am 12.09.2018

Sein bekanntes Zitat bringt es auf den Punkt. Immer schneller schreitet der Fortschritt durch die Digitalisierung voran. Ob es ein Fluch oder Segen ist, wird man erst hinterher beurteilen. Auch wird diese Entwicklung entscheidend durch die Plattformen geprägt: die ganze Welt von Amazon und anderen neuen Spielern, die die traditionellen Unternehmen vor sich hertreiben.

"Was zur Plattform werden kann, wird zur Plattform werden."

Ob nur virtuell oder mit Offline, Plattformen ermöglichen eine spontane Hyper-Individualisierung. Die Bequemlichkeit der Menschen wird auch dazu führen, dass diese noch stärker zu deren Umzingelung führen. Alles hat seinen Preis.

"Mobilität wird vom eigenständigen Produkt zur vermarktenden Zeit der Nutzenden." Menschen bezahlen für eine Nutzung des Produktes oder des Service für die in beanspruchte Zeit. Mehr als eine Vision ist eine Verschiebung vom Produkt, also des Automobils, zum Service mittels vernetzter Software. Das automatisierte Autofahren wird in den meisten Fällen dazu führen, dass ein Fahrzeug nicht mehr in das Eigentum des Autofahrers übergeht, sondern dass dieser lediglich für die Nutzung der zeitlichen Dauer aufkommen wird.

So weit wird es in 2020 zur nächsten Automechanika noch nicht sein. Jedoch die Digitalisierung kommt langsam, aber gewaltlich!