Der Reifenfachhandelsbetrieb ein Auslaufmodell?

Die Erosion in der Reifenbranche nimmt Fahrt auf.

Fast wöchentlich werden Übernahmen bestehender Großhändler, Reifenfilialisten oder Einzelbetriebe durch Investoren gemeldet. Der Großhandel büßt durch die Online-Portale per se an Bedeutung ein und sichert sein Überleben nur noch durch Skaleneffekte mit internationalen Megadealern. Die noch vorhandenen Reifenfilialisten nutzen die letzten Möglichkeiten, um unter einem Dach eines Reifenherstellers sein Unternehmen noch erfolgreich zu platzieren. Nicht zuletzt schließt die Erosion auch die zahlreichen Betriebsaufgaben durch Insolvenzen bzw. Nachfolgeprobleme mit ein.

Die Gründe für den Niedergang beim Reifenfachhandel liegen auf der Hand: Maßgeblich beigetragen hat der bereits frühzeitig eingesetzte Onlinehandel mit Reifen. Mit der damit verbundenen Preistransparenz ging nicht nur der Umsatz, sondern ganz besonders der Rohertrag in den Keller. Ebenso traf es gravierend den Großhandel, nachdem nunmehr kleinere Liefermengen gefragt waren und allgemein der Umfang der Läger reduziert wurde.

Zwischenzeitlich haben sich zahlreiche Reifenfachhandelsbetriebe auch den allgemeinen Kfz-Service auf die Fahne geschrieben, um sich unabhängig von Saisonzeiten und der Reifennachfrage zu machen. Schließlich verliert die Werkstatt zahlreiche Kunden beim Radwechsel durch das Aufkommen des Ganzjahresreifens.

Tire Cologne 2018 das Netzwerk der Branche

Die schwächelnde Präsenz des Reifenhandels bei der Reifenmesse ist auch ein Beispiel für deren Erosion. Zahlreiche Großhändler, die früher einen Auftritt hatten, wie Meyer Lissendorf oder Reiff, sind nicht mehr existent. Der BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkanisier-Handwerk e.V.) als Träger der Reifenmesse versucht mit zahlreichen informativen Veranstaltungen die Reifenfachbetriebe für einen Besuch dagegen zu halten. Insbesondere mit seiner Mitgliederversammlung und den zukunftsweisenden Vorträgen zeigte er wiederum eine hohe Performance für seine Branche.

Wie zuvor in Essen war die Tire Cologne in diesem Jahr durch die starke Präsenz der asiatischen Hersteller geprägt. Neben bei ist hier WINRUN aufgefallen, die auf ihrem Stand mit Made in Germany für eines ihrer Produkte geworben haben. Die Wahrhaftigkeit dieser Aussage konnte bislang nicht belegt werden. Ist es eine Dreistigkeit?

Nicht nur die Digitalisierung der Fahrzeuge wird dem Reifenhandel zu schaffen machen, sondern die weiter steigernde Qualität der Reifen. Die Betriebe mögen es kontraproduktiv nennen, wenn Michelin ihre "LongLastingPerformance" kommuniziert, wie auf ihrem Stand geschehen.

Die Tire Cologne 2018 hat wieder die einzige Möglichkeit geboten, auf einem Platz in einem festgelegten Zeitraum alle wesentlichen Reifenhersteller, die wichtigsten Großhändler sowie die entsprechenden Anbieter von technischen Servicedienstleistern anzutreffen. Für ein "Netzwerken" in der Reifenbranche ist der Besuch unbedingt zu empfehlen.

Reifenfachhandel im Ausblick

Die oben angeführten Rahmenbedingungen haben den Reifenfachhandelsbetrieb für den privaten Autofahrer in seiner Bedeutung mittlerweile auf einem Wert unter einem Drittel geführt, wie umfangreiche Befragungen für das Jahr 2017 ergeben haben. Diese Entwicklung ist auch nach zu vollziehen in Anbetracht von 38.000 Kfz-Betrieben (lt. ZdK) gegenüber ca. 4.000 Werkstätten des Reifenfachhandels.

Dadurch, dass qualifizierte Reifenfachbetriebe vermehrt das Servicespektrum für Fahrzeuge abdecken, verschwinden für den privaten Autofahrer die Unterschiede zwischen den Freien Werkstätten und den Reifenhändlern. Für beide Servicebetriebe wird der Kuchen jedoch durch einen geringeren Ersatzbedarf in Zukunft kleiner werden.

Je eher sich die Branche mit diesem Szenario vertraut macht, umso eher kann das einzelne Unternehmen auch die Weichen für einen Überlebenserfolg gegenüber seinen Wettbewerbern sichern.

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