Der kleine Mittelstand. Unternehmer oder Unterlasser?

23.03.2020

99 Prozent der Unternehmen in Deutschland zählen zum kleinen Mittelstand. Für die Bundesregierung zählen alle Unternehmen mit bis zu 499 Beschäftigen und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz zu den KMU. Insgesamt gehören dazu 3,5 Millionen Unternehmen. Bislang waren diese KMU die treibende Kraft für Innovationen und ein Hort der Beschäftigung. Jetzt, während der Corona-Krise sind diese Unternehmen am stärksten gefährdet. Geschuldet durch Versäumnisse der Vergangenheit haben diese das Nachsehen gegenüber den Kraken des Onlinehandels.

Online-Marketing und Öffentlichkeitsarbeit trafen bisher auf taube Ohren. Man hatte dafür angeblich keine Zeit, kein Augenmerk. Es lief ja noch alles fast von allein! Eingebunden in das Tagesgeschäft vergaß der KMU sich strategisch auf die Veränderungen des Marktes einzustellen. Beispielsweise wurde für Gewerbetreibende in Michelstadt ein Portal für deren Angebote aufgesetzt, jedoch doch durch zahlreiche so genannte "Unterlasser" war dies bedauerlicherweise zum Scheitern verurteilt! Der Schmerzensdruck war noch zu niedrig, etwas neues war nicht gewollt, die Kosten wollte man sparen.

Während der Corona-Krise ist der kleine Mittelstand am stärksten von den Einschränkungen betroffen, während die Online-Kraken, wie Amazon, aufgrund ihrer Größe und Logistik weitere Marktanteile gewinnen werden. Diejenigen KMU, welche eine Homepage aufgesetzt habe, meinten damit ausreichend für ihre Präsenz gesorgt zu haben. Ohne, dass bereits eine Website mit Shop vorhanden ist, gerät ein KMU ins Hintertreffen. Die Bemühungen über Soziale Medien, Facebook, das Angebot zu platzieren, sind weitgehend zum Scheitern verurteilt. Das Ordern und das Bezahlen kann nicht zufriedenstellend für die Kunden abgebildet werden, da die dahinterstehenden Prozesse nicht organisiert sind.

Was bleibt während der Corona-Krise? Noch ist Zeit zu investieren, investieren in eine Website mit einem Online-Shop und den dahinterstehenden Prozessen. Bestehende Kunden und Zielgruppen können dann über Soziale Medien, Online-Portale und Presseaktivitäten erreicht und über das Angebot informiert werden. Noch immer gibt es lauter Inselportale, anstatt eines, welches tatsächlich bei den Verbrauchern für eine ausreichende Bekanntheit sorgen kann.

Noch ist es nicht zu spät. "Nur was sich verändert, bleibt"! Die Corona-Krise wird noch einige Monate andauern. Ohne ein Eingehen auf die Marktveränderungen und auf das geänderte Einkaufsverhalten der Kunden, wird es kein Überleben des Kleinen Mittelstandes geben! Die Online-Kraken warten bereits.