Ein E-Mobil im CarSharing Test

15.09.2021

Bereits seit einiger Zeit bietet das Energieunternehmen ENTEGA an, vor Ort ein E-Mobil als CarSharing zu nutzen. Das Fahrzeug ist ein Renault Zoe und steht meistens einsam auf einem großen Parkplatz an zwei Ladesäulen. Ich hatte immer Mal geliebäugelt das Angebot zu nutzen. Eine Hilfeanfrage für eine Fahrt nach Heidelberg in die Klinik ergab nun eine gute Gelegenheit sowohl das CarSharing als auch das vorhandene E-Mobil zu testen

Zuerst musste ich mich eine App runterladen und mich dort anmelden. Nicht nur die Angaben über Adresse und Vertragsdaten als Stromkunden waren erforderlich, sondern auch die Nachweise zum Personalausweis und Führerschein. Dazu musste zur Validierung eine Postident-App runtergeladen werden einschließlich der entsprechenden Abbildungen und eines "Selfies" von mir. Mehrere Anläufe waren erforderlich bis das Ok der Validierung kam. Damit war der Weg frei für das Buchen für CarSharing.

Die Bestätigung für das Fahrzeug kam umgehend. Weitergehende Informationen über das Abnabeln des Stromkabels und eine kurze Einweisung zum Fahrzeug kamen nicht. Mittels der Elektromobil-App konnte das E-Mobil geöffnet werden mit dem Hinweis eines Schlüssels im Handschuhkasten. Wie der darin enthaltene Chip zu nutzen wäre, Fehlanzeige. Das Stromkabel am Fahrzeug konnte entfernt werden, nicht jedoch jenes an der Stromtankstelle. Sauber war das E-Mobil am Boden der Vordersitze nicht.

Renault Zoe.

Es ist ein Kleinwagen und als solcher bereits ungeeignet einen Rollator mitzunehmen. Unpraktisch auch die Kofferraumabdeckung, welche kaum zu entfernen ist, wenn sperrige Gegenstände einzuladen sind. Ebenso kann die Rückbank nicht geteilt werden, um eine flexible Ladefläche zu erreichen. Als langjährig in einem Hybrid-Fahrzeug unterwegs, war es für mich kein Problem mit der angebenen Reichweite auszukommen. Leider hat es lange gedauert bis die Klimaanlage eine auskömmliche Sicht der Frontscheibe ermöglichte.

Fahrzeugrückgabe mangelhaft

Das Fahrzeug wurde wieder an seinem Parkplatz abgestellt und das Stromkabel angeschlossen. Was nicht ging, war das Beladen mit Strom. Ohnehin meldete die Entega-App, dass mindestens 80% des Bedarfs befüllt werden müsste, bevor die Rückgabe abgeschlossen ist. Ich rief bei der Service-Hotline an. Dort kam der Rat an einem grünen Punkt den Schlüssel hinzuhalten. Dieser war nicht festzustellen, angeblich war auch eine Störung an der Ladesäule und ich solle es doch an einer anderen noch probieren. Zufällig gelang es mir doch mit dem Schlüssel bzw. mit dem Chip eine Beladung des E-Mobils zu erreichen. Damit war auch die Entega-App zufrieden. Ich konnte nun die Fahrzeugabgabe endlich abschließen.

Warum erhalten die Nichtkenner eines E-Fahrzeugs keine Beschreibung über die Handhabung des Autoschlüssels, der Beladung sowie einige Hinweise zum Fahrzeug? Diese mangelnde Kommunikation verhindert die Nutzung von Carsharing sowie die Erfahrung für ein E-Mobil!