Nach Corona: Nichts mehr, wie es mal war.

30.04.2020

Seit Februar 2020 hält uns die Coronakrise in Atem. Die Einschränkungen mit dem allgemeinen Lock-Down starteten Mitte März und dauern gerade mal etwas über vier Wochen. Gefühlsmäßig eher wie ein Vierteljahr. Nur zögerlich müssen wir erkennen, dass die Coronakrise sich nicht wie eine bekannte Finanz- oder Wirtschaftskrise über einem überschaubaren Zeitraum verhält, sondern unbestimmt und gänzlich neu ist. Zum ersten Mal nach dem zweiten Weltkrieg erleben wir eine globale Gesellschaftskrise. Während 2008 wir eine Finanzkrise hatten, hat uns in diesem Jahr eine Gesundheitskrise allumfassend erreicht, die unsere Wirtschaft zum Erliegen gebracht hat. Nicht zu vergessen ist die Klimakrise mit all ihren negativen Auswirkungen auf die Natur und die Menschen.

Noch ist nicht abzusehen bis wann die Welt die Coronakrise in den Griff bekommen wird. Zumindest kann derzeit davon ausgegangen werden, dass innerhalb eines Jahres mit Hilfe eines entwickelten Impfstoffes die Gesundheitskrise in Deutschland gestoppt werden kann. Global dürfte die Krise in den unterentwickelten Ländern weitergehen. Klar ist, dass die ökonomischen Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht mit den bisherigen Rezepten beizukommen sein werden. Die Gesellschaftskrise, als gemeinsamer Nenner von gesundheit, Wirtschaft und Klima, ist beispielslos und deshalb können die in den Lehrbüchern der Volkswirtschaft vorhandenen Empfehlungen nicht angewendet werden, um zur "Normalität" zurück zu finden. Deutschland als Exportnation versus Abhängigkeiten zu Rohstoffen und Zulieferern muss neu gedacht und ebenso müssen Abschottungstendenzen einiger Nationen konstatiert werden.

Gesundheit bezahlbar? Menschen heute und morgen mit einem existenziellen Einkommen? Unternehmen? Alterssicherung? Arbeitslosigkeit? Mit den herkömmlichen finanziellen Mitteln ist dies nicht darstellbar. Wirtschaft regiert die Welt, regiert Deutschland. Hat uns Lobbyismus bisher weitgebracht und hat dies zur Lösung der Gesellschaftskrise noch eine Zukunft?

Automobilbranche was nun?

Bereits in 2019 hatte sich ein Niedergang bei den deutschen Automobilherstellern eingestellt: Mangelndes Angebot an alternativ angeriebenen Fahrzeugen und eine Nachfrageschwäche in wichtigen Ländern verursachten Produktionsrückgänge. Die in diesem Jahr eingetretene Rezession verschärft die Situation und drückt auf die Beschäftigungszahl und den Handel in der Branche. In dieser Situation ist weder von Privathaushalten noch von den gewerblichen Kunden eine Nachfrage zu erwarten. Überlegungen zur Stimulanz in Deutschland Prämien des Staates auszuleben, sind daher zum Scheitern verurteilt.

Wie bereits vor der Corona-Zeit, war absehbar, dass die Digitalisierung in der Autowelt zu neuen Geschäftsfeldern führen wird, um die Automobilunternehmen zukunftsfähig zu gestalten. Es ist jetzt die dringende Aufgabe auf diesem Weg weiterzugehen, nicht nur Kraftfahrzeuge zu produzieren, sondern die Mobilität der Menschen sicherzustellen.

Disruptive Neuerung der Wirtschafts- bzw. Gesellschaftspolitik

Durch die Corona-Krise hat sich der Trend zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft verschärft mit allen negativen Folgen für die Beschäftigung der Menschen. Wie anfangs geschildert, stößt der Staat mit seinen derzeitigen finanziellen Möglichkeiten an seine Grenzen. Die Auswirkungen der Corona-Krise zwingt die Politik endlich bislang ausgebliebene Steuerpolitische Weichenstellungen vorzunehmen. Anzugehen sind Beseitigung der Steuerschlupflöcher für ausländische Konzerne, Korrekturen bei der Vermögens- und Erbschaftssteuer, um nur einige der infrage kommenden Möglichkeiten zu nennen. Ebenfalls sind Gemeinsamkeiten mit den wichtigsten europäischen Partnerländern hinsichtlich der Wirtschafts- und Steuerpolitik unerlässlich. Wie wichtig diese süd- und westeuropäischen EU-Mitglieder für uns in Deutschland sind, zeigt sich eindrucksvoll in der Corona-Krise mit der Sicherstellung der Lebensmittelversorgung (Obst- und Gemüse).

30.04.20