Zeitungen sehen Probleme und suchen keine Lösungen für Leser.

25.05.2022

Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beklagen seit längerem ihren Leserschwund und klammern sich verzweifelt an den Verkauf ihrer Online-Ausgaben. Was ist die Folge: Für den Rest der Offline-Leser wird der Service aus Kostengründen verringert. Bestes Beispiel ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAS), die nur noch samstags ausgeliefert wird. Dieses Angebot soll auch überregional in Verkaufsstellen ausgelegt werden. Ist dieses Vertriebsmodell denn zukunftsfähig auch für die bisherigen Abonnenten? Ist Kundenorientierung und Kundenbindung für Verlage überhaupt ein Thema?

Es war mir schon klar, seit die "Welt" ihre Ausgabe auf Samstag umgestellt hatte, dass die FAS nachziehen würde. Für immer weniger Leser die Zeitung direkt zu vertreiben, macht kostenmäßig und bezahlbar wenig Sinn, auch nicht samstags.

Lösungen schaffen, statt Probleme

Dazu mein Vorschlag: Da Samstag eh ein Einkaufstag ist, warum keine gezielte Bereitstellung der gedruckten Zeitung bei einem POS.

Bin gespannt, ob sich im Fall von FAS eine Kundenorientierung ergibt.

Grund: nicht überall ist die FAS erhältlich, wo es Zeitungen gibt. Ich wäre unter Umständen auch bereit, bei einem entsprechenden Angebot, mich im Voraus für die Abnahme der Zeitung zu verpflichten. Shell-Tankstellen kooperieren auch mit Hermes. Warum nicht auch FAZ/FAS?

Warum ich bei der FAS zur gedruckten Ausgabe greifen möchte:

• Konsumiere täglich Informationen über Twitter und Spiegel-Online, genug der schnellen digitalen Informationsnutzung.

• Längere Beiträge können konzentriert nur Offline, also separat von digitalen Devices gelesen und gut erfasst werden.

• Das Angebot der FAS-Themen kann noch die nächsten Tage genutzt werden, was Digital 100% nicht vorgenommen wird!

• Die genannten Gründe gelten ebenfalls für meine Ehefrau

Das obige Beispiel gilt selbstredend auch für Zeitschriftenverlage. Auch dort betreibt man Marketing, wie vor 50 Jahren, indem Gutscheine und sonstige Geschenke für ein Abo angeboten wird. Nichts davon führt zur Begeisterung und zur Kundenbindung für das Angebot des Lesens einer Zeitschrift oder Zeitung! Die Verlage verlassen sich auf "Deals" und damit auf kurzfristige Verkaufserfolge. Nachhaltig und zukunftssichernd ist das nicht.


Bin gespannt, ob sich im Fall von FAS eine Kundenorientierung ergibt.

Bereits in der Vergangenheit thematisiert:
https://www.market-consulting.eu/l/gedrucktes-lesen-bleibt-entspannt/
https://www.market-consulting.eu/l/regionale-tageszeitungen-weiter-unter-druck/